#18: Online Dialog für Oper und Open-Air
Im Opernhaus wird seit 1891 gespielt, das Berner Gurtenfestival findet heuer zum 30. Mal statt. So unterschiedlich diese Orte sind – beide sind bestens etabliert. Und setzen in ihrer Kommunikation immer mehr auf den Online-Dialog.
Die Präsentationen findet ihr unten eingefügt und bei Slideshare. Twitterkommentare findet Ihr via #smgzh. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
Opernhaus Zürich – die neue Offenheit
«Das Opernhaus Zürich steht in einer Phase der Öffnung. Social Media Kanäle unterstützen uns dabei wesentlich.», erklärt Christian Holst, Referent für Marketing und Social Media. «Hier können wir in inoffiziellem Tonfall auch Dinge zeigen, welche ein breiteres Publikum interessieren, aber den etablierten Medien zu banal sind: Alltagsbilder, Proben, Kurioses.» Holst verwendet für die Pflege geschätzte ein bis zwei Stunden täglich, zählt dabei aber auch auf Unterstützung von Praktikant/innen.
Präsent ist das Haus mit Facebook (je ein Auftritt für Oper und Ballett), YouTube, Google+ und Twitter. Bei Google+ half das Listen durch Google in den vorgeschlagenen Kanälen beim Aufbau. Via Twitter tauscht sich ein ein etwas internationaleres Publikum aus – auch durch die Verbindung mit bekannten Sängern. Zudem sucht man für Publikationen mehr Reichweite durch Issuu. Punktuell und eher projektweise setzt Holst Storify und Tumblr ein. Das Monitoring unterhält er via die Nonprofit-Plattform Pluragraph.
Künftig will das Opernhaus diese Social Medie Schwerpunkte setzen und neue Wege testen:
- Facebook als Hauptplattform ausbauen
- Erste Versuche mit Sponsored Post wagen
- Die Integration in die eigene Website optimieren
- Twitter für den Internationalen Dialog weiter pflegen
Noch ungewiss ist für Holst, wie sich der Umgang mit Google+ weiter entwickeln wird.
Gurten Festival – Infoplattform und Service-Center
Das Social-Media-Erwachen hatte Michael Günter, Leiter Media & Communication, bei ersten Testversuchen mit Twitter. Sein Beschluss, diese Community in seine Aktivitäten einzubeziehen erwies sich als richtig. Bereits seit 2011 wird er unterstützt von einem freiwilligen Twitterteam mit @gluexfee, @kusito und @souslik. Daneben ist «der Gurten» präsent via Facebook und Youtube. Bei der Menschenmasse von über 75’000 Besuchern an einem einzigen Wochenende kriegen die Kanäle – allen voran Twitter – als Service-Center für Besucherfragen eine grosse Bedeutung. Mit Kosten-Konsequenz: Zwar wurden Ressourcen für Social Media eingeplant. Gleichzeitig wird auf die Produktion eines aufwändigen und teuren Print-Pocketguides verzichtet werden.
Michael sieht heute den «Lärm im Web» als wichtigen Imagefaktor für die Veranstaltung. Für die Zuschauer funktionieren die Kanäle als Infoplattform und dank vernetzten Medienschaffenden erhalten die Inhalte auch in etablierten Medien Präsenz. Den Fokus für die Weiterentwicklung legt das Festival so:
- Integrieren: Das etablierte Twitterteam als Teil des Medienteams
- Ausbauen: Das Twitterteam ist auch auf Facebook voll aktiv
- Messen: Konkrete und messbare Ziele für Social Media setzen
- Dranbleiben: Weiter Kanäle prüfen und einbauen
Und schliesslich will der Veranstalter des Gurtenfestivals, Appalooza Productions, den Einsatz von Twitterteams auch an anderen grossen Stadion-Veranstaltungen testen. Die Erkenntnisse des Twitterteams hat Jrene Roll (@gluexfee) übrigens in einem Whitepaper festgehalten.
Kaffee und Gipfeli offerierte an diesem 18. Social Media Gipfel Evernote. GROSSEN Dank dafür!
Gefilmt (Vimeo) hat Reto Kuhn und fotografiert (Flickr) dazu wurde von Claudio Schwarz. Merci. Der nächste Social Media Gipfel findet im Sommer statt: am 5. Juni 2013. Hier findet ihr rechtzeitig den Newsletterlink und Programminfos dazu: socialmediagipfel.ch.
Tipp: Den Film bis zu Ende schauen – der weltoffene Grossvater von Referent Michael Günter sagt in seinem Statement, er komme den Online-Kanälen immer näher. Wow.