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#SMGZH62: Herausstechen im Podcast-Dschungel

Podcasts haben ihr Mauerblümchen-Dasein abgelegt. Grosse Unternehmen und Blogger setzten auf die Tonspur. Dadurch können komplexe Themen einfacher erklärt werden. Und es bleibt mehr Zeit für Tiefgang.

Podcasts bieten Organisationen und Unternehmen Möglichkeiten, ihre Dialoggruppen mit spezifischen Themengebieten anzusprechen und sich zu positionieren. Was ist der Vorteil von Podcasts im Vergleich zu anderen Formaten wie Video, Bild oder Text? Wie findet man den Zugang zur eigenen Community und wird sichtbar? Wie aufwändig sind Podcasts und wie kann man recherchierte Inhalte auch auf anderen Kanälen nutzen?

 

Wir leben in einem Podcast-Dschungel – allein über 40’000 (schweizer-)deutsche Angebote stehen zur Auswahl. Und die Bandbreite ist gross: von Mode, Politik, über Business bis hin zu Reiseberichten. Da fällt es schwer, sich zu profilieren und eine eigene Community zu gründen. Doch lohnen tut sich dies allemal. Das erzählen Dominik Véron, Host des Migros-Podcasts «Chrut & Rüebli» sowie Fabio Marchesin, bekannt geworden mit seinem Podcast «Finanzfabio». Beide waren beim rein virtuellen 62. Social Media Gipfel zu Gast und haben aus dem Nähkästchen geplaudert.

Komplexität einfach erklärt

Seit fast drei Jahren produzieren Dominik Véron und sein Team Podcasts für die Migros. Dabei greifen die Autoren Themen auf wie die Plastikproblematik, den Import von Advocados oder das Bienenvolk auf dem Migros-Dach.

In erster Linie geht es darum, die Höher zu informieren. Die Hoffnung: Der Kunde soll verstehen, wieso bereits im Februar Erdbeeren im Migros-Regal sind. Diese Info trägt sie oder er dann hinaus zum wöchentlichen Stammtisch oder redet mit Freunden darüber. Fast wie ein Migros-Botschafter.

Wer sind denn die neuen Migros-Botschafter? Tatsächlich hören Personen zwischen 23 und 34 Jahren am häufigsten einen Podcast der Migros. Dies gilt nicht nur für den orangen Riesen, sondern allgemein. Je nach Thema variiert die Geschlechterverteilung, der Zuhörerschaft: die Migros ist beliebter bei Frauen, der Finanzpodcast von Marchesin bei Männern.

Ein Podcast ist authentisch

Bei Fabio Marchesin geht es ums Geld. Seine Vision: Er möchte Herr und Frau Schweizer vor Altersarmut schützen. Seit vier Jahren produziert Fabio regelmässig und hat sich eine beachtliche Community aufgebaut. Der Schlüssel zum Erfolg: Authentizität. Anders als bei einem Blog transportiert die Tonspur Emotionen direkt ins Ohr der Zuhörenden. Darauf ist zu achten, wenn man Gäste einlädt. Die Stimme sollte bei allen möglichst angenehm klingen.

Dazu kommen inhaltliche Erfolgsfaktoren: neben spannenden Gästen und Interviews werden Beratungen oder Informationen über Fachthemen geschätzt. Natürlich in einer unterhaltsamen Form dargestellt. Denn sonst nickt auch die treuste Höhrerin ein oder schaltet weiter.

Fazit

Worin sich die beiden Podcaster einig sind: Es braucht viel Ausdauer. Und: Der Aufwand für einen Podcast ist hoch. Daher wird das gewonnene und recherchierte Material ideal auch für andere Kommunikationskanäle verwendet: multichannel. Nicht zu unterschätzen ist eine einfache Sprache um komplexe Sachverhalte zu erklären. Läuft der Podcast, dann wird man belohnt. Im Schnitt hören sich 80% der Hörenden den Podcast bis zum Schluss an. Die Länge spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Der Live-Stream des 62. Social Media Gipfel ist auf Facebook unter folgendem Link abrufbar.