#38: Sportevents zwischen Fans, Sponsoren und Bildrechten
Sie sind sich über die grössten Herausforderungen einig: Die Bildrechte, die Organisation und die zielgerichtete Bespielung der Social-Media-Kanäle. Meistert das Kommunikationsteam diese, verbreiten sich die emotionalen und persönlichen Geschichten in der Social Media Community und erhöhen die Sichtbarkeit des Events.
Die Ski-WM in St. Moritz und Weltklasse Zürich finden innerhalb ein bis zwei Wochen statt. Die Kommunikation über die Sportevents wird jahrelang vorbereitet und läuft während dem Happening auf Hochtouren. Während die Ski WM ein einmaliger Event war, findet Weltklasse Zürich jedes Jahr statt. Dies spiegelt sich auch in der Zielsetzung wider: Die Kommunikation über Social Media der Ski WM war darauf ausgerichtet, einen Benchmark für Sportevents zu setzen und bei Fans und Bevölkerung rund um den Event Emotionen zu erzeugen. Weltklasse Zürich sieht sich bei Social Media (noch) nicht als Weltklasse – befindet sich aber dank neuer Entwicklungen bei den Bildrechten stark in Bewegung.
Wie die Kommunikationsteams mit den Herausforderungen ihres Sportevents umgehen? Hier die Tipps der beiden Experten:
- Ziel
Um in der Flut der Ereignisse und Bilder während des Events die richtige Auswahl treffen zu können, muss das Ziel der Kommunikation auf Social Media klar sein. - Kanäle
Ausgewählt und konsequent bespielt: Weltklasse Zürich und die Ski WM konzentrieren sich auf Facebook, Twitter, Instagram und die Website. Die Ski WM plante die Social Media Kanäle auch als Krisenmanagement-Tool mit ein. - Rechte
Die Rechte für das Bildmaterial sind die Knacknuss bei Sportevents. Wie gehen die Teams damit um, dass es nur zwei bis drei Minuten Bewegtbild vom eigentlichen Event, den Rennen und Zeremonien zeigen darf?
Das Team der Ski WM bekam täglich 20 Sekunden Bildmaterial von SRF und produzierte selber Videos hinter den Kulissen und mit den Fans. Weltklasse Zürich hatte bisher nicht die Möglichkeit, Hintergrundmaterial selbst zu produzieren. Sie setzen auf die Vereinbarungen mit den Athleten und nutzen ihre Communitys für die Produktion und Verbreitung von Bildern. Seit 2017 hat Weltklasse Zürich Zugriff auf aktuelle Aufnahmen und wird Social Media stärker nutzen. - Stakeholder
Die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern ist vielfältig: Sponsoren, Medien, Organisationen und Athleten benötigen Kommunikationsmaterial für ihre Kanäle, sind aber gleichzeitig auch Partner. Die Bedürfnisse und Möglichkeiten im Netzwerk müssen geklärt sein damit zum Beispiel die Athleten mit Bildmaterial versorgt werden, welches sie in ihre Communitys spielen. Oder es müssen Sponsoren für die Zusammenarbeit an Projekten gewonnen werden. - Team
Gute Leute sind schwer zu finden. An der Ski WM teilte sich das Team in Social Media, Behind the scenes, News und Aktuelles und den Webmaster auf. Bei Weltklasse Zürich arbeitet ein zehnköpfiges Newsteam. Wichtig ist, das Team auf dem neuesten Stand in Bezug auf Tools, Software und Trends zu halten. Was ist neu, was ist bewährt – und schliesslich auch Input von aussen holen, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. - Stories
Wo finden die Geschichten statt? Wie involviere ich die Fans? Weltklasse Zürich setzt auf Kooperationen mit Partnern. SRF berichtet zum Beispiel über Streichholzweitwurf mit dem Schweizer Speerwerfer oder Blick Online über das Leben der Athleten im Hotel. Alle Aktivitäten rund um den Event, wie das Training der Athleten mit Kindern oder Leichtathletik im Hauptbahnhof, werden einbezogen. Die Ski WM führte Challenges mit den Fans durch und blickte hinter die Kulissen. - Messbarkeit
Wie vergleicht man einen Event, der einzigartig ist? Zahlen existieren und sie sind erfreulich (siehe Präsentation unten). Aber sie können nur schwer in Bezug zu anderen Events gebracht werden, da sowohl die Ski WM wie auch Weltklasse Zürich einzigartig sind.
Der Event ist vorbei – aber die Kommunikation bleibt. Weltklasse Zürich findet jedes Jahr statt und wird in Zukunft dank mehr Bildmaterial mehr auf Social Media setzen. Das Team der Ski WM ist inzwischen ausgeflogen. Claudia Jann kümmert sich um die Zukunft der Social Media Accounts: Werden sie für Weltcuprennen genutzt? Werden Ressourcen aus dem Tourismus mitarbeiten? Der Benchmark wird weiter leben.
Ein spezieller Dank für das Sponsoring von Kaffee, Gipfeli und Technik geht an Barry Callebaut. Ohne die Sponsoren wäre die Durchführung des #smgzh nicht möglich. Herzlichen Dank!