#32: iCoP und MELANI für Sicherheit Online und Offline

#32: iCoP und MELANI für Sicherheit Online und Offline

Am 32. Social Media Gipfel in Zürich erzählte die Stadtpolizei Zürich über Internet Community Policing (iCoP), mit dem sie den Dialog mit der Bevölkerung suchen. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherheit (MELANI) bekämpft Cyberkriminalität und erklärte, warum Soziale Medien willkommene Kanäle für Betrüger sind.

Michael Wirz ist Chef Kommunikation der Stadtpolizei Zürich. Zusammen mit Stadtpolizist und iCoP Patrick Jean erklärte er, wie die Stadtpolizei auf verschiedenen Social-Media-Kanälen mit ihren Zielgruppen in Kontakt tritt und welche Auswirkungen dies auf die Polizeiarbeit hat. Max Klaus, stellvertretender Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherheit MELANI warnt davor, zuviel von sich im Internet preis zu geben. Und er sagte, mit welchen digitalen Gefahren wir im Moment konfrontiert sind.

Mit dem iCoP näher an der Bevölkerung: Community Management der Stadtpolizei Zürich
Dort sein, wo die Zielgruppen sind: Für die Stadtpolizei Zürich heisst das, nicht nur auf Patrouille mit der Bevölkerung kommunizieren, sondern auch online. Zu diesem Zweck lancierte sie als erstes deutschsprachiges Korps in Europa einen Internet Community Polizisten (ICoP). Diese Rolle des über Instagram und über Facebook kommunizierenden Polizisten hat Stadtpolizist Patrick Jean inne. Er sagt: «Die Digitalisierung schafft neue Lebensbereiche und diese bringen auch Konflikte.» Sicherheit entstehe aus der engen Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung. Und letztere kann man online wie offline pflegen.

600 Dialoge in 6 Monaten

Das Pilotprojekt läuft seit sechs Monaten. In dieser Zeit hat der iCoP über 600 Dialoge geführt, die ihn näher an den Alltag der Leute gebracht haben. In Fällen von Vandalismus könne man mit Social Media zwar nicht den Täter ermitteln, aber Leute sensibilisieren und so die sozialen Kontrolle verstärken. Michael Wirz, zieht ein positives Zwischenfazit des iCoP-Projekts: das Bedürfnis nach Online-Präsenz der Polizei bestehe. Auch wird ihnen grosses Vertrauen entgegengebracht. Aus den gesammelten Erfahrungen entstand ein Mehrwert für die Polizeiarbeit und zusätzliche Dialoge. Die Stadtpolizei hat für Ihre Community-Arbeit sechs goldene Regeln aufgestellt:

  • Verhalte dich online wie offline. Falls dir das nicht gelingt, lass es bleiben.
  • Vergiss Content-Pläne. Es kommt vor, dass man eine Zeit lang nichts liest von der Stadtpolizei und dann wieder sechs Posts aufs Mal. Durch die Spontanität bleibt sie echt.
  • Investiere in Aus- und Weiterbildung. Regelmässige Schulungen für Polizisten sensibilisieren und helfen in der täglichen Polizeiarbeit.
  • Schenk Vertrauen. Wir stellen unseren Polizistinnen und Polizisten schnelle Autos und Schusswaffen zur Verfügung. Warum sollen wir Ihnen nicht Smartphones und Facebook-Accounts anvertrauen?
  • Sei authentisch. Immer! Die Zielgruppe merkt, wenn du es nicht bist.

Gefahr Social Media: Persönliche Informationen über Profile erschleichen
Für Sicherheit im Internet sorgt die Melde- und Analysestelle Informationssicherheit MELANI. Sie bekämpft Cyberkriminalität und schützt kritische Infrastrukturen. Aktuell lauern laut Max Klaus, stellvertretender Leiter von der MELANI, auch Gefahren in den Sozialen Medien. Betrüger verschaffen sich beispielsweise über ein Profil persönliche Informationen, die sie später für Phising-Aktionen nutzen. Denn für sie gilt: Je persönlicher die Ansprache, desto besser die Täuschung. MELANI ist selber nicht in den Sozialen Medien aktiv, nutzt jedoch ein internationales Netzwerk für den Austausch mit anderen Organisationen. Vor Betrügern schützen könne man sich, so Max Klaus, indem man in Sozialen Medien möglichst wenig über sich selber preisgebe, denn jeder Kanal könne zum Ausspionieren genutzt werden. Eine logische Aussage, wenn auch in der Praxis für Social-Media-Nutzer kaum anwendbar. Denn: Ein Teil der Sozialen Medien ist es ja auch, sich selber ein digitales Profil zu verpassen. Wer sich über aktuelle Gefahren informieren möchte, kann bei MELANI einen Newsletter abonnieren.

Ein grosses Danke an Boa Lingua als Sponsor für Kafi, Gipfeli und Technik.