Social Media Gipfel 14

#14: Banking – die Welt wird zum Dorf

Geld regiert die Welt – und gestern den Social Media Gipfel. Der Grundgedanke, «Menschen helfen Menschen«, ist bei der etablierten Raiffeisenbank, sowie beim Start-up Cashare, derselbe. Diesmal erzählten beide, wie sie Facebook & Co. in ihren Alltag einbauen.

«Braucht es uns Banken auf Social Media?» Das hat sich Jens Wiesenhütter, Berater Gruppenkommunikation und Social Media Verantwortlicher bei Raiffeisen vor ca. einem Jahr gefragt. Am Social Media Gipfel schaut er auf ein Jahr Social Media Aktivitäten zurück. Michael Borter, Mitgründer und Geschäftsführer von Cashare, erste Crowd Funding-Plattform der Schweiz, hat bisher wenig auf Social Media gesetzt. Denn Schweizerinnen und Schweizer hätten wenig Lust, ihren Facebook- oder Twitter-Freunden ein Darlehensgesuch zu zeigen, das bei Cashare eingegeben ist. Finanz-Diskussionen sind aus seiner Sicht wenig geeignet für öffentliche Social-Media-Dialoge. Jedoch ist der Community Gedanken bei den Dienstleistungen von Cashare gegeben.

Michael Borter meint, Finanz-Themen und -Transaktionen seien wenig geeignet für öffentliche Social-Media-Dialoge. Deutsche Social-Finance-Anbieter wie die Fidor Bank AG  oder GLS Bank beweisen eher das Gegenteil. Borter räumt ein, dass sie ein bisschen zu zögerlich an das Thema Social Media herangegangen seien und künftig aktiver sein möchten.

Keine Angst vor Dialogen und Kritik
Wo Michael Borter vorsichtig ans Thema Soziale Medien und Banken herangeht, sagt Jens Wiesenhütter: «Unsere Erfahrung zeigt klar, Unternehmen müssen keine Angst haben vor Online-Dialogen. Bis heute ist es für Raiffeisen so, dass auch sehr kritische Besucherinnen und Nutzer es schätzen, wenn sie eine offene, direkte und vor allem persönliche Antwort erhalten.»

Für Jens Wiesenhütter ist auch vieles einfach ausprobieren und dazu lernen. So haben Erfahrungen gezeigt: Rabattaktionen für Coldplay-Tickets die auf Facebook publiziert werden, ziehen mehr als für Udo Jürgens und eine Gratulation an Beat Feuz nach dessen toller Saison erzielt eine hohe Resonanz.

Gleiche Ziele
Sowohl die gemäss Studien «sympathischste Bank der Schweiz» als auch das vielversprechende Start-up möchten mit ihren Social Media Aktivitäten Menschen dort erreichen wo sie sind. Die Leute helfen sich nicht mehr in der Dorfgemeinschaft, wie dies Friedrich W. Raiffeisen bei der Gründung der Bank initiiert hatte. Durch das Internet wurde die Welt zum Dorf, die Internet-Community hilft sich via «Social Lending» oder «Social Funding». Einfach ist der Einsatz von Sozialen Medien für Banken und Unternehmen aus dem Bankenumfeld bestimmt nicht. Raiffeisen vermarktet bestehende Produkte über Social Media Kanäle, xing im HR-Bereich, Twitter für Kunden und Facebook für ihre Genossenschafter. Cashare nutzt den Community Gedanken für Ihre Dienstleistung. Beide Unternehmen sind auf gutem Weg zu erfolgreichem Online-Dialog.

SMGZH 14 - Wozu noch Banken? Raiffeisen und Cashare über Social Media und Crowdfunding